Griechenland ist zum Symbol für die wirtschaftliche und soziale Krise in Europa geworden. Seit 2010 steht das Land unter Aufsicht der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfond (IWF). Massive Einsparungen im Sozial- und Gesundheitsbereich haben breite Teile der Bevölkerung in Armut und Elend gestürzt.
Angriffe auf ArbeitnehmerInnen und Gewerkschaften…
Auch die Rechte von ArbeitnehmerInnen und Gewerkschaften wurden empfindlich eingeschränkt: der Mindestlohn wurde auf 548 Euro und das Arbeitslosengeld auf 322 Euro gekürzt. Das Pensionssystem wurde massiv beschnitten; das Kollektivvertragssystem ausgehebelt; das Arbeitsrecht verschärft. Auch die staatliche Repression gegen GewerkschafterInnen nimmt zu.
Ein Ende der Krise in Griechenland ist derzeit nicht in Sicht. Im Gegenteil: Ein Teufelskreis aus Rezession, sinkenden Staatseinnahmen und mangelnder Kaufkraft führt zu einer Rückentwicklung der griechischen Ökonomie und wird von einer tiefen politischen Krise begleitet. Mittlerweile ist eine offen faschistische Partei im griechischen Parlament vertreten und auch auf den Straßen üben faschistische Schlägerbanden Terror aus.
…und den Sozialstaat
Weil zentrale sozialstaatliche Strukturen in den letzten Jahren zerschlagen wurden, kann der griechische Sozialstaat grundlegende Aufgaben längst nicht mehr erfüllen. Besonders betroffen von der neoliberalen Sparpolitik ist das Gesundheitssystem. Ein Drittel der GriechInnen ist nicht mehr krankenversichert; Medikamente gibt es nur mehr gegen Barzahlung. In den Krankenhäusern fehlt es an Verbandsmaterial, Infusionen und Medikamenten. Zudem werden viele staatliche Krankenhäuser und Gesundheitszentren geschlossen.
Um der zunehmenden Verelendung und Entsolidarisierung entgegenzutreten, entstehen in der griechischen ArbeiterInnenbewegung zahlreiche Selbsthilfeprojekte. Neben konkreter Hilfe zielen diese Projekte auch auf die Selbstorganisation der Betroffenen ab. Ein Beispiel dafür ist die „Klinik der Solidarität“ im nordgriechischen Thessaloniki.
Finanzierung
Die Gesundheitsambulanz finanziert sich ausschließlich über Spenden. Alle KrankenpflegerInnen, TherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und ÄrztInnen arbeiten ehrenamtlich. Auch die Verwaltungsaufgaben werden unentgeltlich von KollegInnen geleistet.
Die Landesstelle der GSEE übernimmt die Kosten für Miete, Strom und Heizung. Somit fließen alle gesammelten Spenden direkt in die Versorgung der PatientInnen und werden für Medikamente, Schutzimpfungen, zahnmedizinisches Material, allgemeine Ambulanzausstattung, usw. verwendet.
Lassen wir unsere KollegInnen in Griechenland nicht alleine!
Wir wissen, dass wir Griechenland nicht mit Spenden retten können. Spenden ersetzen auch nicht den Kampf gegen die verheerende Sparpolitik. Deine Spende ist aber ein Zeichen der Solidarität und hilft konkret dort, wo das griechische Gesundheitssystem kaputt gespart wurde.
Setzen wir neben unseren gemeinsamen politischen Anstrengungen für ein soziales Europa ein konkretes Zeichen internationaler Solidarität: Lasst uns die „Klinik der Solidarität“ finanziell unterstützen!